Nachfolgend finden Sie die Pressemitteilung (17.03.2003 Nr. 17/03) des Niedersächsisches Kultusministeriums anlässlich der Einweihung des Neubaus an der Oswald-Berkhan-Schule:
„Keiner darf vergessen und verloren werden, niemand darf zurück bleiben. Wir nehmen die bedingungslose Anerkennung jeder Schülerin und jeden Schülers mit sonderpädagogischem Förderbedarf als seelisch und körperlich wertvollen Menschen ernst“, betonte der niedersächsische Kultusminister Bernd Busemann in seiner Ansprache zur Einweihung des Neubaus der Oswald-Berkhan-Schule am (heutigen) Montag in Braunschweig. Zum Kindeswohl, dem Maßstab aller schulpolitischen Entscheidungen, gehöre für ihn, gerade wenn es um die ganzheitliche Entwicklung behinderter Kinder gehe, vorrangig einfühlendes Verständnis, soziale Bindung und Wertschätzung jeder einzelnen Schülerin, jedes einzelnen Schülers, sagte der Minister. „Das Kind und nicht das System steht im Vordergrund.“
Busemann würdigte die Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, der pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie aller, die Betreuungsaufgaben im sonderpädagogischen Bereich wahrnehmen. „Sie leisten eine wichtige und unverzichtbare Arbeit für die ich großen Respekt habe, und sie haben es verdient, dass man dies öffentlich macht“, stellte er fest. Auch die Stadt Braunschweig als Schulträger mache ihre Hausaufgaben und leiste Vorbildliches. Der Kultusminister erinnerte daran, dass in der Stadt 1964 die erste Schule für Geistigbehinderte des Landes Niedersachsen gegründet worden war, die erstmals überhaupt eine Schulmöglichkeit für entsprechend beeinträchtigte Kinder und Jugendliche bot und seither mit den sich wandelnden Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler unter erheblichen Anstrengungen und Kosten weiterentwickelt wurde.
Die neue Landesregierung strebe die bestmögliche personelle Versorgung aller Schulen an. „Dabei steht es außer Frage“, so Busemann, „dass auch die Unterrichtsversorgung in den Sonderschulen und in der sonderpädagogischen Förderung einbezogen wird.“ Zum Wohl der Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischen Förderbedarf solle mit den Städten, Gemeinden und Landkreisen eng zusammengearbeitet werden. Dieses Angebot gelte auch für die Verbände, die sich mit Fachverstand für die Sonderpädagogik und ihre Förderung einsetzten. „Wir brauchen Partnerschaften für Erziehung und Förderung, – im Kleinen wie im Großen“, bekräftigte der Kultusminister.